Navigation auf uzh.ch

Suche
  • Die für diese Forschungsarbeit eingesetzten Schafe werden in Kleingruppen gehalten, um ihnen Sozialkontakte zu erm?glichen, und werden von einem Team von Tier?rztinnen und Tierpflegern betreut. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Zuerst wird dem Schaf am Hals ein Teil der Wolle entfernt und die Haut desinfiziert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Die Tier?rztin befestigt den Anschluss für die sp?teren Infusionen. Medikamente k?nnen so schmerz- und stressfrei verabreicht werden. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Nachdem das Schaf im Tierstall sediert wurde, wird es in den Operationssaal transportiert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Um die kontrollierte An?sthesie aufrechtzuerhalten und das Tier zu beatmen, wird ein Schlauch in der Luftr?hre platziert. Dazu spült die Tier?rztin zuerst das Maul aus. Die Schmerzbehandlung des Schafes ist vergleichbar mit jener bei Menschen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Das Schaf, das unter Narkose steht, wird von zwei Tier?rztinnen für die Operation auf den Operationstisch umgelagert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Die Operation wird in Rückenlage durchgeführt. Mit B?ndern wird das Schaf auf dem Operationstisch fixiert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Bevor der chirurgische Eingriff beginnt, untersucht das Tier?rzteteam die Geb?rmutter des Schafs mit Ultraschall. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Um Infektionen zu vermeiden, wird unter streng sterilen Bedingungen gearbeitet – vergleichbar mit einer Operation beim Menschen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Als Erstes er?ffnet die Chirurgin den Bauchraum des Schafes, um Zugang zur Geb?rmutter zu erlangen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Die tr?chtige Geb?rmutter wird freigelegt, um die weiteren Eingriffe mit gr?sstm?glicher Pr?zision durchführen zu k?nnen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Je nach der wissenschaftlichen Fragestellung wird die Behandlung der Eih?ute offen chirurgisch oder minimalinvasiv durchgeführt. Diese umhüllen den sich entwickelnden Embryo. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Die operativen Eingriffe am Schaf erfolgen durch routinierte Chirurginnen und Chirurgen und mit Hilfe modernster Ausrüstung. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Die verletzten Eih?ute werden durch das Anbringen eines ?Pflasters? wasserdicht verschlossen. Die dazu ben?tigten Instrumente wurden durch die an der UZH gegründete Spin-off-Firma KOVE medical AG entwickelt. (Bild: Martin Ehrbar, UZH)

  • Damit der Vorgang gezielt angepasst und verfeinert werden kann, wird er mit Hilfe eines Fetoskops überwacht. Solche Kameras werden auch für minimalinvasive Eingriffe im Innern der menschlichen Fruchtblase eigesetzt. (Bild: Martin Ehrbar, UZH)

  • Nach dem operativen Eingriff wird das ?Pflaster? durch dieselbe Kanüle angebracht, durch die operiert wurde. Fetoskop-Bilder zeigen, wie ein zusammengefalteter, schirm?hnlicher Beh?lter durch die ?ffnung ins Innere der Fruchtblase gestossen wird. (Bild: Martin Ehrbar, UZH)

  • Der schirm?hnliche Beh?lter, der sich spontan entfaltet, wird über die Einstichstelle gelegt und mit einem Gewebekleber auf die Eihaut geklebt. Aktuell werden neuartige Klebstoffe entwickelt, die den Heilungsprozess der Eih?ute gezielt ankurbeln. (Bild: Martin Ehrbar, UZH)

  • Nach der Operation, w?hrend das Schaf allm?hlich aus der Narkose aufwacht, wird es von zwei Tier?rztinnen zurück in den Stall transportiert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Zurück im Tierstall erh?lt das Schaf erst mal eine kleine St?rkung – eng betreut und überwacht von der Tier?rztin. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

  • Die Tierpfleger und Tier?rztinnen überwachen die Gesundheit und das Wohlergehen der Schafe kontinuierlich und protokollieren s?mtliche Schritte und Massnahmen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

Frühgeburten nach vorgeburtlichen Operationen verhindern

Die Möglichkeit, Ungeborene mit schweren Erkrankungen während der Schwangerschaft zu operieren, kann Kindern ein besseres Leben oder gar das Überleben ermöglichen. Doch chirurgische Eingriffe verletzen die Eihäute, was häufig zu Frühgeburten führt. Der Bioengineer Martin Ehrbar und die Medizinerin Nicole Ochsenbein-Kölble entwickeln neue Methoden zur Heilung von defekten Eihäuten – auch dank Forschung mit Schafen.

Föten mit einem offenen Rücken leiden je nach Ort und Ausprägung an eingeschränkter Mobilität, Inkontinenz und an einem Wasserkopf. Bei eineiigen Zwillingen, die sich eine Plazenta teilen, kann einer der beiden Föten durch ungleiche Durchblutung über- und der andere unterversorgt werden. In beiden Fällen kann dies zu lebenslangen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen bis hin zum Tod der ungeborenen Kinder führen. Allerdings können heute existierende fetalchirurgische Therapien die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Betroffenen enorm verbessern. Möglich wurden diese Fortschritte nicht zuletzt dank Forschung mit Tieren – insbesondere mit Schafen.

Weniger Frühgeburten durch Heilung von Eihautdefekten

Vorgeburtliche Eingriffe führen in vielen Fällen zur Frühgeburt, da die Eihäute, die den Fötus umhüllen, bei der Operation verletzt werden. Dies kann beim Neugeborenen zu ernsthaften Komplikationen führen. Martin Ehrbar, Professor für Fetales Heilungs- und Gewebeengineering der UZH, und Nicole Ochsenbein-Kölble, Direktorin der Klinik für Geburtshilfe am Universitätsspital Zürich (USZ), forschen seit Jahren an einer Lösung, um solche Frühgeburten zu verhindern. Dazu entwickeln sie Biomaterialien bzw. Implantate, die das Leck in den defekten Eihäuten sofort abdichten und die Wundheilung einleiten. Von Auge erinnert dieses «Pflaster» an einen schirmähnlichen Behälter, der sich öffnen und zusammenfalten lässt.

Massgeschneiderte Biomaterialien für die regenerative Medizin

Die neuartigen synthetischen Biomaterialien, die Ehrbar und Ochsenbein-Kölble entwickelt haben, dienen als Gerüst für das Wachstum von Körperzellen. Damit lassen sich Gewebe herstellen, die die menschlichen Eihäute imitieren. Wie gut die Biomaterialien die Heilung von defekten Eihäuten unterstützen, untersuchen die Forschenden in Zellkulturen sowie in trächtigen Schafen. Mit Gewebekulturen, die modellartig die schwangere Gebärmutter abbilden, konnten sie zudem Instrumente und Hilfsmittel entwickeln, um die heilenden Biomaterialien möglichst schonend auf der verletzten Eihaut anzubringen.

Biologische Komplexit?t erfordert Tierversuche

Einer der Vorteile von Gewebekulturen ist: Sie ermöglichen detaillierte Studien, was die Zahl der Tierversuche wesentlich reduziert. Der Einfluss des Fruchtwassers auf die verabreichten Biomaterialien und die ausgelösten Heilungsprozesse sind allerdings so komplex, dass lediglich eine Behandlung am lebenden Tier auf die Wirksamkeit beim Menschen schliessen lässt. Ehrbar und Ochsenbein-Kölble haben daher in trächtigen Schafen ein Tiermodell entwickelt, in dem sich die Heilung von Eihäuten mittels Biomaterialien testen lässt.

Eihautdefekte im Tiermodell reparieren

Vergleichbar mit Operationen beim menschlichen Fötus werden beim narkotisierten Mutterschaf die Gebärmutter und die Eihäute minimal-invasiv eröffnet. Unterstützt werden Martin Ehrbar und Nicole Ochsenbein-Kölble dabei von Veterinärmedizinerin Miriam Weisskopf vom Zentrum für Chirurgische Forschung der UZH. Daraufhin wird der entstandene Eihautdefekt mit den Biomaterialien verschlossen. Wie anschliessende Gewebeuntersuchungen bestätigen, sind die ersten Resultate zur Heilung der Eihautdefekte im Schaf vielversprechend. Nun werden die Biomaterialien weiter optimiert, um sie zukünftig am Menschen anzuwenden.

Weiterführende 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网

Forschungsgruppe Ehrbar

Prof. Dr. sc. nat. Martin Ehrbar
Forschungsgruppe «Biomaterialien und regenerative Medizin»
Klinik für Geburtshilfe, UZH/USZ

Forschungsgruppe Ochsenbein-K?lble

Prof. Dr. med. Nicole Ochsenbein-Kölble
Forschungsgruppe «Mehrlinge, fetoskopische Lasertherapie und fetale Chirurgie» und «Biologie fetaler Membranen»
Klinik für Geburtshilfe, UZH/USZ

Zentrum für Chirurgische Forschung

Dr. med. vet. Miriam Weisskopf
Anästhesie und perioperative Schmerzforschung
Zentrum für Chirurgische Forschung, UZH/USZ