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Ehrenpromotion 2015 der Rechtswissenschaftlichen Fakult?t

Prof. Dr. Detlef Liebs

Die Rechtswissenschaftliche Fakulta?t der Universita?t Zu?rich verleiht die Wu?rde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Dr. Detlef Liebs. Die Fakulta?t wu?rdigt damit einen herausragenden Juristen, der – wie nur wenige – den klassischen Typus des geisteswissenschaftlichen Forschers repra?sentiert. Seine grundlegenden Studien zur ro?mischen Jurisprudenz von ihren Anfa?ngen bis zum Fru?hmittelalter haben die Wissenschaft vom ro?mischen Recht gepra?gt und bis in die Altertums- und Geschichtswissenschaften hinein gewirkt.

Detlef Liebs, geboren am 12. Oktober 1936 in Berlin, nahm 1955 das Studium der Rechtswissenschaften und der altgriechischen Philologie in Freiburg auf. 1956 wechselte er an die Universita?t Go?ttingen, wo er das Studium der Rechtswissenschaften fortsetzte und sich daneben fu?r Geschichtswissenschaften einschrieb. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1960 promovierte er 1962 bei Franz Wieacker mit einer Arbeit zu ?Hermogenians iuris epitome?. 1970 habilitierte er mit einer Schrift u?ber ?Die Klagenkonkurrenz im ro?mischen Recht. Zur Geschichte der Scheidung von Schadenersatz und Privatstrafe?. Im gleichen Jahr wurde er als ordentlicher Professor fu?r Ro?misches Recht, Bu?rgerliches Recht und 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网e Privatrechtsgeschichte an die Universita?t Freiburg i. Br. berufen. Ein Studienaufenthalt fu?hrte Detlef Liebs 1976 fu?r mehrere Monate nach Paris, wo er bei Hans Georg Pflaum und Andre? Chastagnol Epigraphik, bei Joseph Modrzejewski Papyrologie und bei Jean Gaudemet die Schriften der Kirchenva?ter studierte. 1984/95 war er Visiting Member der School of Historical Studies am Institute of Advanced Studies in Princeton und 1989 Visiting Fellow des All Souls College in Oxford. Detlef Liebs, der im Jahr 1980 einen Ruf an die Universita?t Wien abgelehnt hatte, wurde im Jahr 2005 entpflichtet. Im gleichen Jahr wurde er zum Corresponding Fellow der British Academy for the Humanities an Social Sciences gewa?hlt, im Jahr 2006 wa?hlte ihn die bayerische Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied der philosophisch-historischen Klasse.

Bleibende wissenschaftliche Verdienste hat sich Detlef Liebs durch seine Beitra?ge zur Jurisprudenz der Antike und des Fru?hmittelalters erworben: Neben den Monographien ?Jurisprudenz im spa?tantiken Italien, 260-460? (1987), ?Ro?mische Jurisprudenz in Africa mit Studien zu den pseudopaulinischen Sentenzen? (1993, 2. Auflage 2005) und ?Ro?mische Jurisprudenz in Gallien (2. bis 8. Jahrhundert)? (2002) sind vor allem die Beitra?ge zum ?Handbuch der Lateinischen Literatur der Antike? zu nennen, mit denen der Geehrte das heute gu?ltige Bild der ?vorklassischen juristischen Fachschriften? (in: Die Archaische Literatur. Von den Anfa?ngen bis Sullas Tod, 2002), der ?Jurisprudenz zwischen Hadrian und Carinus? (in: Die Literatur des Umbruchs. Von der ro?mischen zur christlichen Literatur, 1997) und von ?Recht und Rechtsliteratur in der Spa?tantike? (in: Restauration und Erneuerung. Die Lateinische Literatur von 284 bis 374 n. Chr.) gezeichnet hat. Gestu?tzt auf die akribische Auswertung aller verfu?gbaren Quellen haben diese Werke die ungebrochene Kontinuita?t juristischen Wissens bis in das 5. Jahrhundert belegt und dazu beigetragen, die Vorstellung eines fliessenden U?bergangs zwischen Spa?tantike und Fru?hmittelalter auch in der Wissenschaft vom ro?mischen Recht zu etablieren. Die ro?mische Rechtsliteratur, und die Spa?tantike bilden auch die Schwerpunkte zahlreicher von ihm betreuter Dissertationen, von denen viele preisgekro?nt wurden.

Einem breiten Leserkreis ist Detlef Liebs durch seine Sammlung ?Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwo?rter? (7. Auflage 2007), bekannt geworden. Gleichsam im Miniaturformat verdeutlichen die dort gesammelten Skizzen u?ber die Entwicklungsgeschichte einzelner Rechtssprichwo?rter die These von der rechtswissenschaftlichen Kontinuita?t zwischen Antike und Mittelalter bis in die Moderne hinein.

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