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Ehrenpromotion 2011 der Philosophischen Fakult?t

Prof. Dr. Fredrik Barth

Die Philosophische Fakulta?t der Universita?t Zu?rich verleiht die Wu?rde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Dr. Fredrik Barth. Sie wu?rdigt damit die Vielseitigkeit und Bedeutung seiner empirischen Forschung und theoretischen Entwu?rfe, die weit u?ber den Bereich des eigenen Fachs hinausgehen. Dies gilt in besonderem Masse fu?r seine bahnbrechenden Arbeiten zu ethnischer Identita?t und Grenzziehung, welche gegenwa?rtige o?ffentliche Diskurse zu Fragen des kulturellen Pluralismus oder zu den Ursachen ethnischer Konflikte in entscheidendem Masse mitgepra?gt haben.

Fredrik Barth wurde am 22. Dezember 1928 in Leipzig als Sohn norwegischer Eltern geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Norwegen und in den USA. In den USA, an der Universita?t Chicago, begegnete er unter anderem Robert Redfield, Fred Eggan, Sol Tax und Erving Goffman, als er begann, Anthropologie zu studieren. Zu Beginn eine archa?ologische Karriere anstrebend, wandte sich Fredrik Barth 1951 wa?hrend eines ersten Feldaufenthaltes im Irak der Ethnologie zu und verfasste 1953 seine erste Monographie: ?Principles of Social Organization in Southern Kurdistan?. Nach Abschluss des Studiums ging er fu?r eine Promotion nach England, zuna?chst an die London School of Economics und spa?ter an die Universita?t Cambridge. Seine dortigen Lehrer, Raymond Firth und Edmund Leach, sollten zeitlebens einen grossen Einfluss auf ihn ausu?ben. Im Jahre 1957 promovierte Barth mit der Arbeit ?Political Leadership among the Swat Pathans? und verfasste damit gleichzeitig die erste wissenschaftliche Publikation zu einer Region in Pakistan, welche in den letzten Monaten wiederholt als eine Hochburg der Taliban in den Medien pra?sent war.

1961 wurde Fredrik Barth an die Universita?t Bergen berufen, wo er das erste sozial-anthropologische Institut in Skandinavien gru?ndete. 1973 wechselte er an die Universita?t Oslo, wo er bis 1985 das dortige Institut leitete. Ebenfalls 1985 erhielt er ein Stipendium der norwegischen Regierung, das es ihm erlaubte, sich wieder versta?rkt der Forschungsta?tigkeit zu widmen. In den darauf folgenden Jahren nahm er zudem langja?hrige Gastprofessuren an den Universita?ten Emory (Atlanta; von 1989 bis 1996) und Boston (von 1997 bis 2008) wahr. Ku?rzere Lehrta?tigkeiten fu?hrten ihn ausserdem an die Universita?ten Columbia, Yale, Johns Hopkins, Berkeley und Harvard, an die London School of Economics sowie an die Universita?t Zu?rich. – Die Ethnologie Skandinaviens, die Fredrik Barth quasi im Alleingang begru?ndete, verdankt ihre prominente Stellung im Fach bis heute der nachhaltigen Wirkung seiner Person und seines Schaffens.