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Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Frau Mona Zulficar in Anerkennung ihres vorbildlichen, jahrzehntelangen Engagements im Bereich der Menschenrechte. Als hoch qualifizierte, couragierte und vielseitig aktive Anwältin nahm sie mit grossem Verhandlungsgeschick sowie unter Berücksichtigung des kulturellen, religiösen und historischen Kontexts substanziellen Einfluss auf die Positivierung universeller Menschenrechtsansprüche und von Geschlechtergerechtigkeit in Ägypten und leistete einen beachtlichen Beitrag zum wissenschaftlichen Menschenrechtsdiskurs auf internationaler Ebene.
Mona Zulficar, geboren am 30. Dezember 1948 in Kairo, ?gypten, hat einen B.Sc. in Economics und Political Science (1969) und einen LL.B. (1980), beide von ?gyptischen 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网en. Sie war gut zwanzig Jahre lang Partnerin und zuletzt auch Vorsitzende der Gesch?ftsleitung des Shalakany Law Office, einer der bedeutendsten Anwaltskanzleien des Nahen Ostens. Im Juni 2009 gründete sie mit sechs ehemaligen Partnern des Shalakany Law Office die Zulficar & Partners Law Firm. Als renommierte Wirtschaftanw?ltin ist sie an wichtigen internationalen Transaktionen beteiligt. Sie ist Mitglied verschiedener auf internationaler Ebene t?tiger wirtschaftlicher Gremien und Beraterin von Institutionen des ?gyptischen Banken- und Finanzsektors.
Mona Zulficar verk?rpert die Idee, dass Erfolg verpflichtet und Einfluss im Wirtschaftssektor mit zivilgesellschaftlicher Verantwortung einhergehen sollte. Seit den frühen 1980er Jahren engagiert sie sich im Bereich der Menschenrechte und ist für den Erfolg verschiedener Kampagnen zugunsten der Frauenrechte in ?gypten verantwortlich. Bei einer ihrer ersten Kampagnen ging es um die St?rkung der Position der Frauen im Ehevertrag. Ihren im Jahr 1985 verfassten Entwurf für einen neuen Ehevertrag stellte sie in nationalem und internationalem Rahmen vor, unter anderem an der Vierten Weltfrauenkonferenz in Peking 1994. Die Harvard Law School wurde durch sie auf die Thematik aufmerksam, organisierte im Jahr 1999 eine internationale Konferenz zum Islamischen Ehevertrag und publizierte dazu im Jahr 2009 einen Sammelband, für welchen Mona Zulficar ein Kapitel verfasste. In ?gypten führte die Kampagne zu einem im Jahr 2000 verabschiedeten Gesetz, in welchem die erweiterten und neuen Scheidungsm?glichkeiten für Frauen verankert wurden. Nach dieser Errungenschaft setzte sich Mona Zulficar für weitere Reformen im Bereich des Familienrechts ein, unter anderem für die Erweiterung des mütterlichen Sorgerechts und für zus?tzliche Einschr?nkungen der Polygamie.
Seit 20 Jahren leistet Mona Zulficar unentgeltlichen Rechtsbeistand für Opfer von Menschenrechtsverletzungen. In der zweiten H?lfte der 1990er Jahre verteidigte sie erfolgreich ein Dekret des Gesundheitsministeriums zur Einschr?nkung der weiblichen Genitalverstümmelung, welches als verfassungswidrig angefochten worden war. Zehn Jahre sp?ter vertrat sie die Familie eines an den Folgen der Genitalverstümmelung verstorbenen M?dchens. Anhand dieses Falls wurde der Eingriff grunds?tzlich untersagt und dessen Strafbarkeit gesetzlich verankert. Bekannt ist auch ihr Engagement im Fall Nasr Abu Zeid, eines im holl?ndischen Exil lebenden und arbeitenden Literaturwissenschaftlers und liberalen islamischen Denkers und Professors, der in Kairo wegen Apostasie verurteilt worden war.
Gegen Ende der 1990er Jahre nahm Mona Zulficar eine führende Rolle bei der Gründung des National Council for Human Rights (NCHR) ein. In dessen Rahmen setzt sie sich für die Abschaffung der pers?nlichen Daten zur Religion in Identit?tsdokumenten und für eine von der Religion unabh?ngige Gesetzgebung ein. Im Jahr 2000 wurde sie in den National Council for Women (NCW) berufen. Mit dessen Unter?stützung gelang ihr der Durchbruch einer bereits in den 1980er Jahren lancierten Kampagne, welche den mit Ausl?ndern verheirateten ?gyptischen Frauen erm?glicht, ihre Nationalit?t an ihre Kinder weiterzugeben.
Aktuell ist Mona Zulficar Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrats. Sie amtiert als Vorstandsmitglied verschiedener internationaler Menschenrechtsorganisationen und vertrat ?gypten und die Arabische Welt an zahlreichen internationalen Konferenzen zu Bev?lkerung und Entwicklung sowie Menschen- und Frauenrechten. Im Weiteren ist sie mit wissenschaftlichen Beitr?gen zu aktuellen Fragen insbesondere im Bereich der Frauenrechte in Erscheinung getreten.
Zwischen 1999 und 2009 erhielt Mona Zulficar für ihren Einsatz für die Frauenrechte verschiedene Auszeichnungen von ?gyptischen Beh?rden und NGOs, beispielsweise den Cairo Governor Award (2000), den Center for Egyptian Women Legal Aid Award (2003) und den NGO Network Award (2004). 2009 erhielt sie die franz?sische Ehrenlegion für die F?rderung der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen sowie für ihre Erfolge im Menschenrechtsbereich.