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Jahrespreis 2007 der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakult?t

Stefan B?nziger

Auf Antrag der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakult?t verleiht die 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网 Zürich einen Jahrespreis an Stefan B?nziger. In seiner wissenschaftlichen Arbeit ?Disseminated and sustained HIV infection in CD34+ cord blood cell-transplanted Rag2-/-?c-/- mice? hat Stefan B?nziger gezeigt, dass M?use, die mit menschlichen blutbildenden Stammzellen transplantiert werden, ein dem Menschen ?hnliches Immunsystem entwickeln. Diese ?humanisierten M?use“ lassen sich mit HIV infizieren und verk?rpern somit ein ?usserst wertvolles Modell für die HIV-Forschung.

Krankheiten, die ausschliesslich Menschen betreffen, sind schwierig im Tierversuch zu erforschen. Im Labor erzeugte M?use mit einem dem Menschen ?hnlichen Immunsystem erregten daher vor wenigen Jahren Aufsehen. Forschende der 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网 Zürich konnten nun zeigen, dass dieses ?Mausmodell? sich gut eignet für die HIV-Forschung. Die Aidsforschung stand lange Zeit vor einem Problem: Tierversuche im Zusammenhang mit HIV waren kaum m?glich, da sich als einzige Tierart Schimpansen mit dem Virus infizieren lassen, aber auch diese nicht in einer ausgepr?gten Form an AIDS erkranken. Alternativen waren klinische Studien mit Patienten oder in vitro-Experimente. Diese Forschung mit Zellkulturen stiess allerdings immer wieder an Grenzen, wenn es darum ging, die Komplexit?t des Immunsystems abzubilden. Die kurze Lebensdauer der Zellkulturen erlaubte zudem keine Langzeitbeobachtungen.

?Humanisierte Maus? aus dem Tessin

Die Forschungsgruppe um Dr. Markus Manz vom ?Institute for Research in Biomedicine? in Bellinzona pr?sentierte 2004 mit der ?humanisierten Maus? eine m?gliche L?sung. Die Forscher behandelten M?use kurz nach der Geburt mit menschlichen blutbildenden Stammzellen. In der Folge entwickelten die Tiere innerhalb von drei bis vier Monaten ein dem Menschen in vielen Eigenschaften ?hnliches Immunsystem. Die internationale Forschungsgemeinschaft war begeistert und macht sich auf zur Kl?rung der Frage, inwiefern diese M?use tats?chlich helfen k?nnen, verschiedene Krankheiten zu erforschen, die sonst nur beim Menschen auftreten.

Krankheitsverlauf über 200 Tage

Die Forschungsgruppe um PD Dr. Roberto Speck von der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网sspital Zürich interessierte sich in der folgenden Zusammenarbeit mit den Tessiner Forschenden speziell für die Anwendung der humanisierten M?use für die HIV-Forschung. Ihr Fazit wird diese Woche in der Zeitschrift ?Proceedings of the National Academy of Sciences? publiziert und ist eindeutig: Die humanisierten M?use sind ein brauchbares Modell für die Erforschung von HIV. Werden die Tiere mit dem Virus infiziert, verteilt sich dieses im ganzen K?rper und bef?llt auch die lymphatischen Organe. Die Vermehrung des HI-Virus erreicht dabei ein ?hnliches Ausmass wie bei menschlichen Patienten. Die andauernde Neubildung von menschlichen Zellen in der Maus erm?glicht es, den Krankheitsverlauf über rund 200 Tage zu verfolgen. Weniger deutlich als beim Menschen fiel einzig die Immunantwort der erkrankten M?use aus: nur eines von 25 untersuchten Tieren bildete Antik?rper gegen HIV, wogegen dies beim Menschen immer der Fall ist und deshalb zur Diagnose genutzt wird.

Die Krankheit verstehen und Therapien suchen

Die Tessiner Forschungsgruppe um Dr. Manz wird die Frage der Immunantwort eingehender untersuchen und das Mausmodell weiterentwickeln. Auch am 明升体育_明升体育备用网址-app|平台|官网sspital Zürich setzt man die Forschung fort. Stefan B?nziger, Doktorand in der Forschungsgruppe von Dr. Speck, sieht das Potenzial der neuen Methode sowohl in der Grundlagenforschung wie im klinischen Bereich: ?Nach wie vor ist nicht restlos klar, wie die Krankheit entsteht und was beispielsweise zum Verlust der Immunzellen führt.? Aufschlussreich sollen die humanisierten M?use aber nicht nur sein, um die Krankheit und die Antwort des menschlichen Immunsystems besser zu verstehen. Die M?use werden auch für Tests mit bestehenden und neuen Medikamenten oder erfolgversprechenden Ans?tzen wie der Gentherapie dienen.